Ökonomische Aspekte

Die Versorgung und der Verbrauch von Energie haben auch eine ökonomische Komponente. Dazu zählen nicht nur Preise oder Ausgaben für Energie, sondern beispielsweise auch steuerliche Aspekte oder die Anzahl Beschäftigte im Energiesektor.

Seit 1980 haben sich die Endverbraucher-Ausgaben für Energie mehr als verdoppelt. 2022 betrugen sie 34,1 Milliarden Franken. Die beiden grössten Anteile machten die Ausgaben für Treibstoffe (47%) und jene für Strom (31%) aus. Gemessen an der wirtschaftlichen Leistung sind die Endverbraucher-Ausgaben für Energie rückläufig: Beliefen sich diese 1980 auf 7,2% des Bruttoinlandprodukts (BIP), waren es im Jahr 2022 noch 4,4%.

2021 gaben die Haushalte im Schnitt 228 Franken pro Monat für Energie aus. Darin enthalten sind die Strom- und Heizungskosten am Haupt- und allfälligen Nebenwohnsitz sowie die Ausgaben für Benzin und Diesel. Gemessen am Bruttoeinkommen der Haushalte ist der Anteil Energieausgaben zwischen 2000 und 2021 von 3,1% auf 2,3% gesunken.

Während die Strompreise zwischen 1970 und 2022 nominal weniger stark gestiegen sind als der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK), hat sich dies 2023 geändert. Auch die Gas- und Treibstoffpreise zeigen zumindest bis 2022 einen ähnlichen Verlauf wie der LIK, wenn auch mit grösseren Schwankungen. Danach ist bei den Gaspreisen ein starker Anstieg zu verzeichnen. Dasselbe gilt auch für das Heizöl, wobei dessen Preisentwicklung allgemein durch grössere Fluktuationen gekennzeichnet ist.

Energiesteuern setzen sich grösstenteils zusammen aus Treibstoffsteuern, der CO2-Abgabe auf Brennstoffen und dem Netzzuschlagsfonds (NZF). Die Einnahmen aus Energiesteuern haben seit 1995 um 60% zugenommen und betrugen 2023 rund 7 Milliarden Franken. Dies entspricht 69% aller Einnahmen aus umweltbezogenen Steuern, die ausserdem noch Emissionssteuern und Verkehrssteuern umfassen. Für die Höhe der Einnahmen ist neben dem Steuersatz auch die Menge der abgesetzten Energieträger von Bedeutung, die wiederum von der Wirtschaftslage, von der Witterung und vom Preis beeinflusst wird. Der Steuersatz auf Energie belief sich 2023 auf 358 Franken pro Tonne Erdöläquivalente (toe). Diese Einheit ermöglicht es, verschiedene Energieträger miteinander vergleichbar zu machen. Im Verhältnis zu den gesamten Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben sind die Einnahmen aus Energiesteuern zwischen 1995 und 2022 von 4,2% auf 3,4% gesunken.

Während die Bruttowertschöpfung der Branche Energieversorgung (NOGA 35) zwischen 1997 und 2021 real um 47% gesunken ist, hat die Anzahl Beschäftigte dieser Branche um 53% zugenommen. 2021 gab es rund 28 000 Vollzeitäquivalente, was 0,7% der Gesamtbeschäftigung ausmacht. Die Bruttowertschöpfung der Energiebranche belief sich im selben Jahr auf rund 8,6 Milliarden Franken (zu laufenden Preisen). Dies entspricht 1,2% des Bruttoinlandprodukts BIP.

Nachdem die öffentlichen Ausgaben für Energieforschung ab den frühen 1990er-Jahren zurückgingen, ist seit 2005 wieder eine Zunahme zu beobachten. 2022 beliefen sie sich insgesamt auf 365 Millionen Franken, wovon der grösste Teil für «Effiziente Energienutzung» (39%) aufgewendet wurde, gefolgt von Ausgaben im Bereich erneuerbarer Energien (34%). Der Bedeutungszuwachs dieser beiden Bereiche ist teilweise auf Kosten der Kernenergie-Forschung erfolgt.

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